Freundin mit Bulimie

#1
Hey leute,
ich selber habe keine Probleme mit 'ner Essstörung,
meine Freundin allerdings. Ich weiß viel darüber, wir reden viel darüber, sie redet viel mit mir darüber und ich höre ihr immer zu und sage ihr meine ehrliche Meinung.
Sie sagt mir immer, wenn sie auf "Toilette" war, wenn wir zB abends telefonieren und so. Und naja, ich habe immer ein offenes Ohr für sie, unterstütze sie in jeder hinsicht so gut ich kann, doch weiß ich einfach nicht, was ich dazu sagen soll, wenn sie mir erzählt, dass sie gerade aufm Klo war, weil sie mehr gegessen hat, als sie wollte. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll, das ist schon mein problem.. sie entschuldigt sich manchmal, und ich sage ihr dann, dass ihr das nicht leid zu tun hat, und erst recht nich vor mir.. das problem ist nur, dass ich einfach, wie gesagt, nich weiß wie ich reagieren soll.

Was würdet ihr gerne von eurem partner hören, wenn ihr euch so öffnet? Sie weint dann nicht, oder so, sie ist auch nicht großartig traurig, oder sonst irgendetwas..

ich hoffe ihr könnt mir helfen

lieber gruß =)

Re: Freundin mit Bulimie

#2
Hallo lieber hubertus :)
herzlich willkommen hier im Forum
ich finde es sehr schön, dass du auf diesem Weg versuchst, dir bzw. deiner Freundin zu helfen, ich denke das ist eine gute Möglichkeit!
es ist doch schon total super, dass du viel mit ihr über ihre ES redest und ehrlich zu ihr bist! es ist toll, dass du ihr keine Vorwürfe machst, die Sache aber auch net schön redest oder so:)
Das wichtigste ist einfach, dass du ihr zuhörst und für sie da bist. Und das tust du ja bereits, viel mehr kannst du auch nicht für sie tun. Du bist nicht ihr Therapeut (hat sie eig einen?) und du solltest auch auf dich achten. Evtl könntest du sie fragen, wie sie sich jetzt fühlt und ob sie weiß, warum sie gefressen und gekotzt hat, aber es kann gut sein, dass sie nicht großartig darauf antwortet, weil das sehr schwierig ist. Aber vllt regt es sie zum Nachdenken an und du zeigst ihr, dass du dir Gedanken um sie machst.
Viel mehr kann ich dir leider auch net sagen.
Trotzdem: Ich finde es toll, dass du dich um sie kümmerst und ihr zur Seite stehst!!!
LG dés
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw

Re: Freundin mit Bulimie

#3
hi hubertus,

dem kommentar von dés ist eigentlich wenig hinzuzufügen, außer der tatsache, dass du dir ihr problem wirklich nicht zu deinem machen sollst. grossartig, wenn ihr das thema offen behandelt und sie sich dir anvertraut. eine therapie ersetzt es aber nie und nimmer. mir scheint es oft eine gratwanderung zwischen "distanz" und "darauf eingehen" für angehörige, "richtig" auf die stimmungen von bulimiker/Innen zu reagieren. sie sind oft unerklärlich, unberchenbar, unmöglich für nicht-betroffene, sie zu verstehen! ist deine freundin in therapie? erzähl doch ein wenig, wenn du magst.

maruja

Re: Freundin mit Bulimie

#4
sie geht einmal die woche zu ner psychologin, da war ich auch mal mit. und macht das jetzt glaub ich schon ein jahr, oder zwei.. ihr gehts eigtl. relativ gut mit der krankheit. sie sagt es geht bergauf momentan..

ich persönlich komme relativ gut damit klar, also ich denke nicht, dass ich mir zuviel aufbürge oder so.

und ja, ich tu was ich kann, ich weiß nicht, mein "problem" ist soweit "nur" diese eine situation in der ich einfach nicht weiß, was ich sagen soll =/ sollte ich sagen "hey, ist doch nich so wild?" (dann hätte ich angst es runter zu spielen..), oder "och engel, das wird wieder!" (dann hätte ich angst es zu "hypen").. usw.

danke für die netten antworten bis jetzt =))
lieber gruß

Re: Freundin mit Bulimie

#5
mein "problem" ist soweit "nur" diese eine situation in der ich einfach nicht weiß, was ich sagen soll
da "diese situation" so wahnsinnig unterschiedlich sein kann, ist guter rat wirklich teuer. bauchgefühl? besser als sich "verbiegen", um nichts falsches zu sagen. da schwingt der beigeschmack von "etwas vorspielen" mit - wenn auch gute absicht dahinter steckt. bleib bei dir und drück das aus, was du empfindest. auf welche art auch immer.

ich selbst schwanke in solchen momenten extrem zwischen dem wunsch nach nähe und distanz, verständnis und widerstand und könnte überhaupt nicht beurteilen, was "richtig" zu hören wäre, was ich mir erwarte. ausserdem muss in solchen momenten verbale kommunikation nicht unbedingt immer das ideale instrument sein. einfach nur festhalten und da sein ist ja oft schon genug.