Hallo Nelli,
oh deine Therapien klingen ja ganz und gar nicht gut.
Ich finde Therapien gut und sehr wichtig, ABER sie können meiner Meinung nach auch sehr gefährlich werden,
wenn man an die falschen Leute gerät. Leider ist es so, dass es in jedem Bereich schwarze Schafe gibt.
Jetzt hab ich ein wenig den Durchblick verloren - Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut - was davon ist aktuell?
Welche Therapie machst du zurzeit?
Wie arbeitet deine Therapeutin?
Auf welche Spezialgebiete hat sie sich festgelegt?
Welche Ausbildung hat sie?
...meiner Meinung nach ist es immer sehr wichtig, dass alles vor einer Therapie abzuklären.
Wie kommt ihr miteinander zurecht? Kannst du gut mit ihr arbeiten? Ihr alles anvertrauen? Versteht sie dich?
Ist sie dir eine Stütze? Hast du das Gefühl sie kann dir weiterhelfen?
Ich habe zwei Jahre lang eine Psychotherapie gemacht, die mit Psychodrama gearbeitet hat.
Sie hat bei so manch Problemen sehr geholfen, da ich mich zurzeit auch gerade in einem Umbruch befand.
Jedoch kam ich mit meiner Bulimie keinen einzigen Schritt weiter. Es wurde sogar schlimmer.
Ich hatte das Gefühl, dass meiner Psychotherapeutin auch das nötige "Werkzeug" fehlte um mir in diesem Bereich
helfen zu können. Es machte irgendwie den Anschein, dass es mit der Zeit uns beide frustrierte.
Wir drehten uns im Kreis und kamen einfach nicht weiter.
Ihr Ansatz war drum herum zu arbeiten. Sie glaubte, wenn wir bestehenden Probleme/ Konflikte beseitigen können,
würde isch auch automatisch meine ES auflösen. Klar ist das wichtig, aber meiner Meinung nach einfach zu wenig.
Ich glaube nicht, dass es bei einer bereits internalisierten Essstörung funktionieren kann.
Da muss man direkt an der Essstörung arbeiten, diese zum Thema machen, sie von allen Seiten beleuchten,
das Essverhalten genau unter die Lupe nehmen und daran arbeiten, sowie an den Verhaltensweisen, die dazu führten,
dass man krank geworden ist und die die Krankheit immer noch aufrecht erhalten.
Verstehst du was ich meine?
Jetzt mache ich eine ambulante Therapie in einer Essstörungsambulanz.
Ja, was soll ich sagen - ich bin immer noch nichts weiter gekommen.
ABER der große Unterschied ist, dass ich das Gefühl habe, dass man mir hier helfen kann und, dass die Leute auch
genau wissen was sie tun. Ich habe regelmäßige (1x wöchtentlich) Gespräche mit einer Psychiaterin, die der erste
Ansprechpartner, Ernährungsberatung und Gruppentherapie. Hinzu kommt noch, dass ich eine "Nachsorgeschwester"
bereit gestellt bekommen habe mit der ich mich jederzeit treffen kann und etwas unternehme, damit ich mal auf
andere Gedanken komme.
Weiters habe ich angefangen Psychopharmaka zu nehmen.
Ich nehme das Antidepressiva Gladem, ist ein SSRI.
Kann dazu aber noch nicht viel berichten. Noch keine Veränderung bemerkbar - nicht positiv,aber auch nicht negativ.
Welche Medis hast du eigenltlich genommen?
Das Konzept ist ganz gut.
Macht mich nur gerade etwas traurig, dass ich es trotzdem nicht so hinbekomme.
Es liegt aber an mir - ich brauche die ES zurzeit einfach sehr stark um meine derzeitige Situation ertragbar zu machen.
Den Abnehmkurs würde ich schleunigst wieder vergessen.
Ist meiner Meinung nach bei einer ES kontraproduktiv.
Du versuchst gerade auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.
Das wird nicht gut gehen, denke ich.
Im Rahmen einer anständigen Therapie, die auf ES spezialisiert ist versucht man natürlich das Problem ganzheitlicher
zu bearbeiten. Wenn du dein Essverhalten in den Griff bekommst, wird sich auch dein Gewicht wieder einpendeln.
Aber das wichtigste ist immer noch, dass sich auch deine Denkweise verändern wird, die dich derzeit krank macht.
Das ist bei einem Abnehmkurs nicht der Fall. Der unterstützt und fördert sogar noch deine kranken Denk- und Verhaltensmuster.
Pass auf dich auf!
Liebe Grüße,
Aschenputtel