#16
Hi Florina.
Ich glaube nicht, dass das mit deinen FA's mit dem Forum zusammenhängt.
Mir geht es jedenfalls besser, seit ich hier schreibe.
Lg, Petra

#17
Hallo Florina,

Deine "banale" Frage ist leider nicht kurz zu beantworten. Für mich war es ein sehr langer Weg mit vielen Rückschlägen und einem im nachhinein unglaublichen Optimismus, es "ab morgen" zu schaffen. Die Wende kam erst:
- Nachdem ich aufgehört habe, gegen mich zu kämpfen, sondern stattdessen mit mir zu kämpfen.
- Nachdem ich endlich die Bulimie als einen Teil von mir akzeptieren konnte.
- Nachdem ich endlich anfing mich selbst zu mögen samt meiner vielen Schwächen.
- Nachdem ich endlich anfing, die Dinge von ihre positiven Seite zu sehen.
- Nachdem ich die Bekämpfung der Symptomatik nicht mehr die alleinige Priorität in meinem Leben gegeben habe.
- Nachdem ich aufgehört habe, von einem besseren Leben nach der Bulimie zu träumen.
- Nachdem ich endlich anfing, zu leben, ob mit oder ohne Bulimie.

Wenn Du mehr wissen willst. kannst Du diese Entwicklung hier im Forum anhand meiner Mails nachvollziehen (ich bin hier schon ziemlich lange... :-)).
Bei Fragen kannst Du Dich gerne an mich wenden.

Es ist mir im übrigen so ergangen wie Dir, dass je mehr ich mich mit mir selbst und meiner Bulimie beschäftigt habe hier im Forum, die Symptome sich verstärkten. Das war aber letztendlich trotzdem ein Schritt nach vorne. Nicht die Bekämpfung der Symptomatik hat mir geholfen, sondern die Bekämpfung der eigentlichen Ursachen, die auch in meiner Persönlichkeit gelegen haben.

Dein Buch über Bulimie bei Älteren würde mich interessieren. Kannst Du den Titel heraussuchen? Ein Buchtipp von mir: Der weibliche Narzismus.

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#18
Hallo liebe Kendra,
vielen Dank für deine Antwort. Sie macht mir Mut, daran zu glauben, dass ich es vielleicht doch noch mal schaffe....
Nach zwei Tagen 'clean' hänge ich heute schon wieder voll drin. :?
Ich war so glücklich, ich habe mich so erleichtert gefühlt, nicht so matt, so erschöpft.....Naja. Ich muß im Moment damit leben, so wie es ist.
Hast du übrigens eine Therapie gemacht?
Das Buch heißt:
Der Traum von der jungen Figur.
Ess-Störungen in der Lebensmitte
Von Kathrin Seyfahrt.
Ich werde es auch nochmal lesen.
Was machst Du beruflich?
Wie lange hast du gebraucht um gesund zu werden?
Wie finde ich hier alle Beiträge von dir?
Ganz liebe Grüße
Florina
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

#19
hallo ihr -

ich bin neu hier; im forum - und die B ist auch neu für mich. Besonders auch zu erkennen, daß es B ist und ich Hilfe brauche. Ohne nicht rauskomme.

Ich bin 37 und hab immer gesagt/gedacht sowas passiert mir nicht. Tja, das denke sollte ich mal schön lassen.

Also seid alle lieb gegrüßt.
Rabbit

#20
Hallo Rabbit,
herzlich willkommen!
Schön, dass du hier her gefunden hast.
Wie lange hast du denn schon die Bulimie? Wie gehts dir jetzt?
Vielleicht kannst du hier ja auch ein wenig Hilfe finden. Ich finde es sehr schön, hier immer wieder mal Menschen in meinem Alter zu finden. Sonst käme ich mir echt noch blöder vor, als es ohnehin schon ist....

Ganz herzlich
Florina
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

#21
hallo florina,

ich hab B seit nun mehr drei monaten - ja, erst...
Gestörtes EV schon seit einigen Jahren. Hab ne Weile gebraucht mich hier im Internet nach B umzuschauen. Erstens wollte ichs nicht wahrhaben was ich bin und zweitens in meinem Alter - da hab ich gedacht da gehöre ich nicht hin.

Freut mich daß du geantwortet hast.

lg rabbit

#22
Liebe Florina,

Die Erfahrung, dass es dem eigenen Körper wesentlich besser geht, wenn man ein paar Tage ohne Symptomatik ganz normal lebt, ist sehr wichtig, denn sie zeigt das Ziel auf. Heute ist dieses Gutgehen normal für mich. Ich weiß aber noch genau, wie schlecht ich mich körperlich fühle nach FAs. Dies ist wie eine Schranke, die mich veranlasst, mit dem Essen aufzuhören, wenn ich merke, dass es mir nicht mehr guttut. Heute ist es für mich selbstverständlich, dass ich so etwas meinem Körper einfach nicht mehr antue.
Die Symptomatik hat mich über Jahre daran gehindert, von der Bulimie loszukommen, besonders als ich psychisch schon so weit war, auf sie verzichten zu können. Deshalb war es für mich so wichtig, die Bedeutung der Symptome hinten anzustellen. Stattdessen habe ich angefangen, verstärkt mein Leben zu leben, anstatt mich durch die Symptome daran hindern zu lassen. Diese sind nach und nach eigentlich wie von alleine verschwunden. Natürlich war dies mit Höhen und Tefen verbunden und ich musste aufpassen, das Ziel nie aus den Augen zu verlieren. Wichtig ist auch, dass ich endlich anfing, für meinen Körper zu sorgen anstatt ihn zu zerstören.
Die ersten ES hatte ich mit 16 Jahren. Dass ich damit Probleme hatte, erkannte ich erst mit 20. Das ich nicht alleine mit solchen Problemen war, bemerkte ich mit 25, als ich zum ersten Mal Bücher darüber las. Mit 36 habe ich eine Gesprächstherapie gemacht, wobei ich hauptsächlich Unterstützung bei meinen ursächlichen Problemen gesucht habe. Die Symptomatik tritt seit ungefähr zwei Jahren nicht mehr auf. Mein großes Glück war, dass ich eigentlich ohne Gesundheitsschäden die Phase überstanden habe, da ich nie mit dem Kotzen angefangen bin, sondern stattdessen durch extremes Fasten und übertriebenen Sport die FAs ausgeglichen habe. Das psychische Leiden war jedoch mit "normaler" Bulimie vergleichbar.
Meine Beiträge kannst Du Dir anzeigen lassen, wenn Du auf mein Profil klickst. Von Beruf bin ich Informatikerin, ein sehr technischer Beruf, in dem manche Seiten des Lebens sicher zu kurz kommen. Das gleiche ich zur Zeit aus, in dem ich mich zusätzlich im Grundschulbereich engagiere :-)
Gesundwerden kann man also auch noch nach Jahren, wie mein Beispiel zeigt. Im nachhinein hätte ich es mir schneller gewünscht. Andererseits habe ich diese lange Zeit für meine Entwicklung vielleicht gebraucht und habe deshalb keine Angst, rückfällig zu werden. Zur Heilung hat auch dazu gehört, die Dinge mehr so stehen lassen zu können wie sie sind.

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem