Ich habe das Buch jetzt auch durchgelesen, gefallen hat's mir überhaupt nicht.
Der Stil ist sehr eigenartig, sprachlich sehr gut und anschaulich beschrieben, aber inhaltlich gibt es viele Wiederholungen, Ausschweifungen, Sprünge... Teilweise hat sich die Geschichte elend lang gezogen, dann haben mir wieder Teile zum Verständnis gefehlt. Habe irgendwie oft den roten Faden vermisst.
Das hat mich aber gar nicht am meisten gestört, da die Autorin wirklich sehr gut und geschickt schreibt und man ihr trotz allem recht gut folgen kann.
Das Problem ist eher ein persönliches: Mir (als Betroffene, die aus der Bulimie raus möchte!) ist die Protagonistin unheimlich unsympathisch gewesen! Habe mich die ganze Zeit darüber aufgeregt, wie sie mit den Menschen in ihrer Umgebung umgeht und wie verblendet sie ist. Ja klar, wir Essgestörten sind alle in gewisser Weise verblendet und es ist wichtig, auch mal "den Spiegel" vorgehalten zu bekommen, aber das Buch geht da echt zu weit. Ich wollte die Protagonistin am Ende der Geschichte am liebsten an die Wand klatschen.
Irgendwie war für mich der Grundtenor bis zum Schluss, dass die Magersucht die Betroffene zum Übermenschen macht. Die körperlichen Gefahren werden zwar geschildert, aber irgendwie scheint das alles ja doch gar nicht so schlimm zu sein...
Achja: Richtig genervt hat mich die Flucht aus der ICH-Perspektive. Wer "ich" meint, sollte nicht "man" schreiben.